Page 38 - Festschrift 2021
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Christian Fiedler - Ein Leben für den Sport
Kulmbachs bekanntester und erfolgreichster Schiedsrichter
Ein Leben für den Sport, das ein großes Stück 1.FC Nürnberg durfte mit Fiedler zufrieden sein.
Kulmbacher, fränkischer, bayerischer und auch Beim Spiel in Fürth im Januar 1943 gewann der
deutscher Fußballgeschichte mitgeschrieben Club vor 7000 Zuschauern mit 3:0. Ein grobes
hat, begann in Neuenmarkt, wohin die Familie Foul von Billmann hat Fiedler nicht mit Elfmeter
von Hof/Saale über Ludwigshafen am Rhein, für Fürth geahndet, während der Fürther Krause
bedingt durch die Versetzungen des Vaters im wegen einer Tätlichkeit des Platzes verwiesen
Reichsbahndienst, schließlich gezogen ist. Der wurde. Max Morlock wurde als Spieler von Ras-
junge Christian schloss sich 1921 dem Fuss- se bezeichnet, konnte jedoch kein Tor erzielen.
ball-Club an und spielte dann in der 1.Jugend-
mannschaft und später bis 1931 in der 1.Herren- Fiedler wurde 1937 der Reichsklasse der
mannschaft. Er übernahm auch Verantwortung Schiedsrichter zugeteilt. In dieser Eigenschaft
als Jugendleiter und Schriftführer des Vereins. war er zur Leitung von DFB-Meisterschafts-,
Im Jahr 1924 ist er der Schiedsrichter-Vereini- Länderpokal- und Pokaltreffen qualifiziert. Er
gung Kulmbach beigetreten und leitete ab sofort pfiff Vorrundenkämpfe der deutschen Fußball-
Ligaspiele. meisterschaft 1938 und 1939. Lehrgänge in
Saarbrücken, Stuttgart und Nürnberg vermittel-
ten ihm wertvolle fachliche Kenntnisse. Seine
Leistungen wurden 1942 weiterhin durch die Be-
rufung zum Gauschiedsrichtobmann gewürdigt.
Ab 1946 pfiff er in der Landesliga, dann ab 1948
in der Bayernliga, in der u.a. unsere oberfränki-
schen Mannschaften FC Bayern Hof, FC Bay-
reuth, FC Bamberg und der FC Lichtenfels an-
traten.
Ab 1931, inzwischen bei der Ballspiel-Vereini-
gung Kulmbach (nach dem Krieg als ATS wieder
belebt), begann sein unaufhaltsamer Aufstieg in
die Riege der Spitzenschiedsrichter. Sein überall
sicheres und korrektes Auftreten hat ihm um-
fassende Anerkennung verschafft. Von 1934 bis
1943 wurden ihm Spiele der Gauliga Bayern (da-
mals höchste Punktspielliga) übertragen, in der
Mannschaften wie der 1.FC Nürnberg, Spvgg
Fürth, FC Schweinfurt 05, FC Bayern München,
TSV 1860 München, SSV Jahn Regensburg
u.v.a.m vertreten waren. Am 23.02.1941 war
Fiedler zum Spiel Spvgg Fürth gegen den FC
Schweinfurt eingeteilt. Die Zuschauer warteten
vergeblich auf den Anpfiff, der Schiedrichter war
nicht da. Er kam erst nach einer halben Stunde
, da sein Zug Verspätung hatte. Fiedler lieferte ,
so die Presse, dennoch eine tadellose Spiellei-
tung ab. Schweinfurt verlor 0:2, ihre bekannten
Nationalspieler Kupfer und Kitzinger waren aber
lt. Spielbericht in bestechender Form. Auch der
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